Ad Special in der Gesamtausgabe des manager magazins 02/2024
Zulieferer am Scheideweg – wie der Transformationsmarathon gelingen kann
Daniel Montanus, Partner bei Deloitte im Bereich Turnaround & Restructuring
Dr. Philipp Kinzler, Partner bei Deloitte und Co-Lead der Service Line Turnaround & Restructuring
Philipp Obenland, Partner bei Deloitte im Bereich Supply Chain Operations
Die Transformation der Automobilzuliefererbranche ist kein Sprint, sondern ein Marathon. Der Start war herausfordernd: Diesel-Gate, Covid-19, Halbleiterkrise, gestiegene Rohstoff- und Energiekosten und die allgemeinen Belastungen durch die Transformation der gesamten Industrie haben die Ergebnisse und die Bilanzen der Automobilzulieferer stark belastet. Die Startposition einzelner Unternehmen ist unterschiedlich und jeder Automobilzulieferer kann durch eine gut vorbereitete Transformation die zu absolvierende Marathonstrecke selbst beeinflussen.
Erfolgreiche Transformation: Für eine saubere Zukunft
Thomas Stierle, Mitglied des Vorstands von Vitesco Technologies
Weltweit wächst das Bewusstsein für die globale Erwärmung und Luftverschmutzung. Im Bereich der individuellen Mobilität gilt daher der elektrifizierte Fahrzeugantrieb als wichtigster technologischer Wegbereiter für eine saubere, lokal emissionsfreie und hocheffiziente Mobilität. Vitesco Technologies hat dies frühzeitig erkannt. Durch eine klare strategische Ausrichtung, die alle Elektrifizierungsszenarien der kommenden Jahre abdeckt, minimieren wir zudem unsere unternehmerischen Risiken in Bezug auf den Verbrennungsantrieb und wachsen damit inzwischen stärker als der Markt.
Erfolgsfaktoren von Carve-outs in der verbrennerabhängigen Automobilindustrie
Rolf Brück, Geschäftsführer der Emitec
Florian Hitzer, Partner der DUBAG Group
Die Elektromobilität wird in den kommenden Jahren weltweit Marktanteile gewinnen und zunehmend in den Fokus der OEMs und Zulieferer rücken. Die großen Automobilzulieferer werden sich mehr und mehr aus den Verbrennungsmärkten zurückziehen. Zum Teil, weil die Technologie aufgrund der erwarteten Volumenentwicklung nicht mehr interessant ist, zum Teil aber auch, weil – insbesondere bei großen börsennotierten Unternehmen – die nach ESG-Kriterien „saubere“ Elektrotechnologie der „schmutzigeren“ Verbrennungstechnologie vorgezogen wird. In diesem Umfeld wird es vermehrt zu Carve-outs kommen, bei denen kleinere, spezialisierte Zulieferer oder Finanzinvestoren Unternehmen mit Fokus auf Verbrennungstechnologie übernehmen. In einem Umfeld, in dem zumindest in Europa mit sinkenden Marktvolumina zu rechnen ist, kann ein solcher Carve-out nur unter bestimmten Rahmenbedingungen erfolgreich sein, wie das Beispiel der Emitec Technologie zeigt.
ESG bestärkt Unternehmen, neue Wege zu gehen
Carlo Lazzarini, Vorstandsvorsitzender und CEO der PWO AG
Eine Regulierungspause ist der falsche Weg. ESG bedeutet eine große Chance für Unternehmen, um neue Märkte zu erschließen und Talente zu gewinnen. Wer unseren Wohlstand und die Lebensgrundlagen künftiger Generationen sichern will, sollte jetzt nicht zögern – sondern die immensen Vorteile ausloten, die eine ESG-Strategie für Geschäftsmodelle von Unternehmen bietet.
Kreislaufwirtschaft als Schlüssel zu einer resilienten Rohstoffversorgung
Prof. Dr. Thomas Stefan Spengler, Leiter des Instituts für Automobilwirtschaft und Industrielle Produktion an der TU Braunschweig
Christian Scheller, Forschungsgruppenleiter am Institut für Automobilwirtschaft und Industrielle Produktion der TU Braunschweig
Die Kreislaufwirtschaft ist ein wesentlicher Schlüssel zur Gestaltung resilienter Lieferketten in der Automobilindustrie, da durch Dezentralisierung störungsarme Strukturen geschaffen werden können. Diese gilt es durch weitere Maßnahmen in Abhängigkeit der jeweiligen Zulieferstruktur zielgerichtet zu ergänzen. Dabei unterstützen Methoden der Simulation und Optimierung Entscheider bei der Risikoanalyse bestehender Strukturen und der Auswahl geeigneter Resilienzmaßnahmen.
Aktuelle Finanzierungsherausforderungen für Automobilzulieferer in Zeiten des Umbruchs
Jens von Loos, Managing Director bei Deloitte und Leiter des Bereichs Debt & Capital Advisory Deutschland
Philipp Gebhard, Managing Director bei Deloitte im Bereich M&A Advisory
Das Finanzierungsumfeld für Unternehmen hat sich seit Anfang 2022 signifikant gewandelt. Nach über einer Dekade mit Niedrigzinsen hat die EZB die Zinswende eingeleitet und den Leitzins in mehreren Schritten auf das höchste Niveau seit 2009 angehoben. Das veränderte Zinsumfeld stellt für die Finanzierung von Zulieferern eine „Zeitenwende“ dar. Die Refinanzierung von Fremdkapital muss daher frühzeitig und unter Einbezug aller Handlungsoptionen strategisch geplant werden.