Nachhaltig zu agieren, gehört für Bayer zu den strategischen Unternehmenszielen und ist Bestandteil der gelebten Werte. Nachhaltige Maßnahmen kultureller und strategischer Art sind demnach im zukunftsorientierten Denken des Konzerns fest verankert. Bei Bayer ist Nachhaltigkeit ein Schlüssel, um die Vision „Health for All. Hunger for None“ zu realisieren. Ressourcen verantwortungsbewusst für Mensch und Planet einzusetzen, hat für das Unternehmen höchsten Stellenwert.
Der Unternehmenszweck „Science for a Better Life“ bedeutet für den Konzern, intensiv nach nachhaltigen innovativen Lösungen zu forschen. Den ökologischen Fußabdruck zu reduzieren, inklusives Wachstum und Mehrwert für die Gesellschaft zu erreichen sowie zu den UN-Nachhaltigkeitszielen beizutragen, gehören für Bayer zu den wesentlichen Zielen. „Bayer ist ein Life Science-Weltkonzern, der auf den Gebieten Ernährung und Gesundheit Maßstäbe zur Verbesserung der Lebensqualität setzen kann. Auf diesen Feldern haben wir mit unseren Kernkompetenzen die einzigartige Möglichkeit, als `One-Bayer´ unsere Innovationskraft mit Wachstum und Ökologie zu kombinieren und gleichzeitig nachhaltiger zu agieren. Dazu zählt ganz zentral unser Beitrag zum Klimaschutz“, betont Dr. Cristina Alonso, Leiterin Sustainability, Safety, Health & Environment.
Die Herausforderung
“Mit unseren ehrgeizigen Nachhaltigkeitszielen möchten wir die Umweltauswirkungen unserer eigenen betrieblichen Abläufe und unserer Liefernetzwerke weiter deutlich reduzieren. Damit wollen wir die Gesellschaft und die Umwelt positiv beeinflussen.“
Dr. Holger Weintritt
Den Nachhaltigkeitszielen verpflichtet sich auch der Produktionsbereich für verschreibungspflichtige Medikamente. Die Herstellung von Pharmazeutika unterliegt hohen regulatorischen Anforderungen bei höchsten Qualitäts- und Reinheitsvorschriften. Zudem sind die Produktionsprozesse energieintensiv und waren in der Vergangenheit hauptsächlich auf fossile Energieträger fokussiert. Bayer sieht seinen Einsatz für Nachhaltigkeit in Life Sciences als Zukunftschance. Mit der Expertise der Fachleute und dem Engagement der Beschäftigten auf allen Ebenen will das Unternehmen für eine lebenswerte Welt von morgen sorgen – ganz im Einklang mit seiner Vision „Health for All. Hunger for None“. Dazu gehört auch, im globalen Wettbewerb mit nachhaltigen Lösungen zum Klimaschutz beizutragen.
Eines der Bayer-Nachhaltigkeitsziele ist es, 100 Millionen Frauen in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen einen wahlfreien Zugang zu moderner Empfängnisverhütung zu verschaffen.
Foto: Matias Boem für Bayer AG
Verhütungsmittel für 100 Millionen Frauen in Low- and Middle-income countries (LMICs)
Auf der Internationalen Konferenz für Bevölkerung und Entwicklung 2019 kündigte Bayer sein Ziel an, bis 2030 insgesamt 100 Millionen Frauen in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen einen wahlfreien Zugang zu moderner Empfängnisverhütung zu verschaffen. Ziel dieser „Sozialen Nachhaltigkeits-Kampagne“ ist es in erster Linie, das Bewusstsein für eine selbst bestimmte Familienplanung zu schärfen sowie die Kontrazeptiva verfügbar zu machen und erschwinglich bereitzustellen.
Mit dieser „100 Millionen Women-Challenge“ setzt Bayer sein vor 50 Jahren begonnenes Bildungsprogramm in mehr als 130 Ländern fort und weitet es gezielt aus. Bayer kooperiert dazu mit starken lokalen und internationalen Organisationen wie der Bill & Melinda Gates Foundation oder dem United Nation Population Fund (UNFPA). Zusammen mit den Partnern leistet Bayer mit globalen Programmen und Sensibilisierungskampagnen einen Beitrag zur Aufklärung. Die geprüften zielgruppenorientierten Methoden erfolgen in direkter Zusammenarbeit und Absprache mit den Gemeinden, anerkannten Organisationen und Gesundheitszentren vor Ort. Mit dem Deutschen Roten Kreuz (DRK) hat Bayer zudem ein Familienplanungstool entwickelt. Es umfasst eine Vielzahl von Beratungsmaterialien, Schulungen und eine breite Auswahl an Familienplanungsmethoden wie orale Verhütungsmittel und Verhütungsimplantate.
Die Erschwinglichkeit von Produkten wird für diese Zielgruppe ebenfalls deutlich verbessert: „Wir bieten unseren Partnern wie den UN sowie Regierungs- und Nichtregierungsorganisationen die Mittel zur Empfängnisverhütung zu vergünstigten Preisen an. Damit soll sichergestellt werden, dass der Bedarf gedeckt werden kann und Frauen entsprechende Wahlmöglichkeiten erhalten“, erklärt Dr. Frank Strelow, Leiter Nachhaltigkeit bei Bayer Pharmaceuticals. Derzeit versorgt Bayer im Rahmen dieser Kampagne rund 44 Millionen Frauen in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen jährlich mit Verhütungsmitteln durch internationale Unterstützungsprogramme und als Anbieter im privaten Sektor.
Um das 100-Millionen-Ziel zu erreichen und dem steigenden Bedarf gerecht werden zu können, baut Bayer weitere Kapazitäten auf. Das Unternehmen investiert 200 Millionen Euro in eine innovative Produktionsanlage von langwirksamen reversiblen Verhütungsmitteln an seinem neuen Standort in Alajuela/Costa Rica. Zudem erweitert Bayer am finnischen Standort in Turku sein Herstellungsvolumen. Diese Maßnahmen an diesen beiden Produktionsstandorten für Kontrazeptiva tragen entscheidend dazu bei, die Herstellungskapazität von modernsten Verhütungsmitteln auszuweiten.
Nicht nur in der Division Pharmaceuticals hat Bayer sich ein Ziel mit 100 Millionen gesetzt. Um die Lebensbedingungen von Menschen zu verbessern, plant das Life Science-Unternehmen für die Division Crop Science im Jahr 2030 100 Millionen Kleinbauern in Ländern mit geringem bis mittlerem Einkommensniveau durch Produkte und Dienstleistungen sowie Partnerschaften zu unterstützen. Die Division Consumer Health arbeitet darauf hin, im Jahr 2030 100 Millionen Menschen in ökonomisch und medizinisch unterversorgten Regionen in ihrer alltäglichen Gesundheitsversorgung zu unterstützen. Diese Ziele sorgen für eine gesamtheitliche Nachhaltigkeit des Unternehmens.
Ecological Footprint Program etabliert
Um seine Klimaschutz-Ziele zu erreichen, hat Bayer ein so genanntes „Ecological Footprint Program“ aufgesetzt. Es steht im Einklang mit dem Pariser Klimaabkommen zur Begrenzung der globalen Erderwärmung auf 1,5 Grad Celsius. Bayer strebt bis 2050 entlang der gesamten Wertschöpfungskette eine ausgeglichene CO2-Bilanz an (Net Zero). Für die pharmazeutischen Produktionsstandorte bedeutet dies vor allem, die eigenen Treibhausgas-Emissionen bis 2030 um 42 Prozent und die Treibhausgas-Emissionen in der Lieferkette um rund zwölf Prozent zu reduzieren. Dies will Bayer mit einer Reihe von Maßnahmen in erster Linie zur Energieeffizienz und dem Wechsel auf erneuerbare Energiequellen erreichen. Zusätzlich werden verbleibende Emissionen, die mittelfristig noch nicht reduziert werden können, durch Projekte im Land- und Forstwirtschaftsbereich ausgeglichen. Spätestens ab 2030 will Bayer so an den eigenen Standorten klimaneutral werden. Auch nach 2030 werden die Emissionen weiter reduziert um 2050 Net Zero zu erreichen.
Zudem arbeitet Bayer intensiv mit seinen Lieferanten daran, erneuerbare Energien zu fördern. Dazu wurde der „Supplier Code of Conduct“ im Dezember 2022 neu aufgelegt. Bis 2025 erwartet der Konzern von seinen Lieferanten klare Ziele zur Reduktion von Treibhausgas-Emissionen.
Schritt für Schritt erzielt das Unternehmen bei seinen intensiven Bestrebungen für mehr Klimaschutz kontinuierliche Fortschritte. Beispiel: Der finnische Bayer-Standort in Turku hat die Klimaneutralität bereits im Jahr 2021 erreicht. Die Kohlendioxid-Emissionen sanken dank eines ganzen Bündels an Maßnahmen zwischen 2018 und 2021 um 89 Prozent – von 15.600 auf 1.800 Tonnen.
Nachhaltigkeit bedeutet Zukunftsgestaltung
Neue Maßstäbe in Sachen Energieeffizienz setzt Bayer auch in Leverkusen: Dort baut das Unternehmen eine neue Arzneimittelproduktionsanlage. Sie vereint Wirtschaftlichkeit, Modernität und Qualität mit Nachhaltigkeit. Eine Geothermie-Anlage deckt den Energiebedarf des Betriebs weitgehend ab. Damit reduziert sich der CO2-Ausstoß im Vergleich zu herkömmlichen Betrieben um 70 Prozent.
Der modulare Aufbau der Anlage – und damit beispielsweise die Möglichkeit von Erweiterungen – schafft größtmögliche Flexibilität im Hinblick auf künftige Entwicklungen im Pharma-Bereich. Die eingeschossige Anlage mit einer Bruttogrundfläche von rund 15.000 Quadratmetern soll 2024 betriebsbereit sein. Mit der Errichtung trägt Bayer dazu bei, dass die Ergebnisse von wissenschaftlicher Forschung so schnell wie möglich in Produkte überführt werden und so das Leben von Patientinnen und Patienten nachhaltig verbessern.
Mit einer Vielzahl von weiteren Maßnahmen in unterschiedlichen Bereichen – von Kreislaufwirtschaft und Recycling über intelligente Konzepte zur Verpackungseinsparungen bis hin zur Abfallvermeidung – führt Bayer sein Nachhaltigkeits-Engagement unvermindert fort.
Der Autor:
Dr. Holger Weintritt leitet bei Bayer den Bereich ‚Product Supply‘ in der Division Pharmaceuticals, in der er für die globale pharmazeutische Produktion und Supply Chain verantwortlich ist. Er begann seine Karriere in den Bereichen Prozessentwicklung, Fertigung und allgemeinem Management. Danach bekleidete er verschiedene Positionen mit zunehmender Verantwortung im Supply Chain Management in Deutschland und den USA.