Wandel durch Innovation: Wie Greiner Packaging Kunststoffverpackungen nachhaltig in die Zukunft führen will

Nachhaltigkeit hat viele Gesichter: Sorge um Tierwohl, Vermeidung von CO2, Einsatz für fair produzierte und gehandelte Produkte, Nutzung nachwachsender Rohstoffe, Berücksichtigung von Regionalität oder Saisonalität – all diese Aspekte sorgen dafür, dass auch in den kommenden Jahren alle Menschen in einer Welt leben können, in der wirtschaftlicher Wohlstand für alle mit sozialem Zusammenhalt und dem Schutz der Lebensgrundlagen einhergeht. Nachhaltigkeit bedeutet, nicht auf Kosten der Menschen in anderen Regionen der Erde und auf Kosten künftiger Generationen zu leben. Doch was selbstverständlich klingen mag, ist die größte Herausforderung unserer Zeit. Gerade für Unternehmen, die auf die Produktion von Kunststoffverpackungen spezialisiert sind.

Eine Welt im Kreislauf

Kunststoff steht seit langem in der Kritik von Politik und Gesellschaft – zum Teil zu Recht: Rund acht Millionen Tonnen Plastikmüll landen jedes Jahr in den Ozeanen. Kunststoff wird verbrannt, deponiert und immer wieder neu hergestellt. Für Spielzeug, Werkzeug, Baumaterialien, Sportartikel – und Verpackungen. Diese schützen das Produkt, verlängern die Haltbarkeit vieler Lebensmittel, sind leicht, bruchsicher und hygienisch. Kunststoffverpackungen sind trotz aller Kritik nicht immer vermeidbar. Um jedoch auch in Zukunft relevant zu sein, müssen sie im Kreislauf geführt werden. Genau hier liegt die Herausforderung: In einem zirkulären Wirtschaftssystem werden Materialien und Produkte so lange wie möglich wiederverwendet, aufgearbeitet, repariert und recycelt. Die Lebensdauer von  Produkten wird so verlängert, Abfälle werden auf ein Minimum reduziert. Ressourcen werden nicht immer wieder neu aus der Natur entnommen. Damit wird der Raubbau an der Natur und den verfügbaren Ressourcen gebremst und die Umwelt geschützt. Unternehmen, die Nachhaltigkeitsthemen ernst nehmen, sollten auf ein zirkuläres Geschäftssystem umstellen –  darin sind sich alle Expert:innen einig.

Politik gefragt

Die Greiner AG, mit Sitz im oberösterreichischen Kremsmünster, ist auf Kunststoff- und Schaumstofflösungen spezialisiert. Als eine von drei Unternehmenssparten produziert Greiner Packaging seit über sechzig Jahren stabile Kunststoffverpackungen. Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft spielen daher sowohl bei der Greiner Holding als auch in der Packaging Sparte seit Jahren eine äußerst wichtige Rolle. So ist Greiner Packaging seit 2016 Mitglied der Ellen MacArthur Foundation und engagiert sich in zahlreichen Projekten und Partnerschaften für den Wandel hin zu einem zirkulären Wirtschaftsmodell. Das aufgebaute Know-how zu den Themen reDUCE, reUSE, reCYCLE ist enorm: Der Anspruch lautet maximale Recyclingfähigkeit in Kombination mit verantwortungsvollem Umgang mit bestehenden Ressourcen durch Einsparung und Wiederverwendung. Auf dem Weg zum Erreichen der Ziele gibt es jedoch zahlreiche Hürden. Hürden, die an manchen Tagen durchaus herausfordernd erscheinen können. Denn trotz aller Anstrengungen und Innovationen ist profitables Wirtschaften unter den derzeitigen Rahmenbedingungen im Nachhaltigkeitsbereich nur schwer möglich. Ein stärkeres Eingreifen der Politik in diese Rahmenbedingungen wäre wünschenswert. Denn ohne gesetzliche Vorschriften, Regulierungen, Subventionen oder Fördermaßnahmen, wird sich der Markt nicht wie gewünscht verändern. Und schon gar nicht in der erforderlichen Zeit. Die Politik muss handeln, denn die Unternehmen müssen profitabel wirtschaften können. Aus reiner intrinsischer Motivation wird kaum ein Unternehmen in die Zukunft investieren.

Große Investitionen braucht es, um die Anforderungen einer Kreislaufwirtschaft zu erfüllen. Verpackungen müssen recyclingfähig sein, was technische und regulatorische Herausforderungen mit sich bringt. Entscheidend ist dabei, die Recyclingfähigkeit von Anfang an zu optimieren. Stichwort: Design for Recycling. Monomaterial-Lösungen sind ideal für die Verwendung in Recyclinganlagen, aber der Einsatz von nur einem Material ist schlicht nicht für alle Verpackungen machbar. Auch Dekoration, Einsatz von Etiketten, Klebern oder die Trennbarkeit einzelner Materialien beeinflussen die Recyclingfähigkeit einer Verpackung. Greiner Packaging widmet sich seit Jahren intensiv dem nachhaltigen Design von Verpackungen. Produkte, die nicht recyclingfähig sind, wird es über kurz oder lang nicht mehr geben.

Die Herausforderung der Recyclingfähigkeit bei Greiner Packaging

Ein gutes Beispiel ist unser sich selbsttrennender Becher, bei dem Karton und Kunststoff kombiniert werden. Diese Kombination reduziert den Kunststoffanteil auf ein Minimum, da der Karton für die notwendige Steifigkeit sorgt. Um die Recyclingfähigkeit dieses Bechers zu gewährleisten, stehen wir vor der Herausforderung, Karton und Kunststoff im Recyclingprozess effizient in die richtigen Materialströme zu lenken. Idealerweise trennt der Verbraucher nach Gebrauch Karton und Kunststoff. Doch nicht alle Konsumenten kommen dieser Aufforderung nach.

Daher muss unser Becherdesign sicherstellen, dass sich Karton und Kunststoff im Recyclingprozess selbstständig trennen und spätestens auf dem Sortierband erfolgreich separiert werden können. Eine korrekte Trennung ist essenziell, um Fehlsortierungen zu vermeiden, bei denen z. B. der Becher fälschlicherweise als Karton identifiziert wird und somit der Kunststoffanteil in die falsche Fraktion gelangt und umgekehrt.

Erschwerend kommt hinzu, dass nicht alle europäischen Länder über die gleichen Recyclingkapazitäten für beide Materialien verfügen. Dies bedeutet, dass selbst bei einer erfolgreichen Trennung der Materialien die fehlende Infrastruktur für die Wiederverwertung eines der Materialien die gesamte Recyclingfähigkeit unseres Bechers beeinträchtigen kann.

Um Innovationen in diesem Bereich vorantreiben zu können, ist es daher umso wichtiger, die Anforderungen des Marktes und der Politik für die nächsten Jahre absehen zu können. Derzeit herrscht in der Branche eine große Unsicherheit über kommende Vorschriften und Regularien. Investitionen müssen aber mit einem Vorlauf von zwei bis drei Jahren getätigt werden Die Folge: Die große Masse der Unternehmen investiert nur mit angezogener Handbremse in Zukunftsprojekte oder verteilt Budgets auf verschiedene Themen. Vor allem kleinere Betriebe warten ab und nehmen, gerade in Zeiten angespannter Budgets, oft nur die unbedingt notwendigen Veränderungen vor.

Veränderung durch Innovation

Greiner Packaging bleibt optimistisch und ist bereit, Verantwortung zu übernehmen und Vorreiter in der Branche zu sein. Den innovativen Aspekt, dass „Wirtschaft neu denken“ ist, hat Greiner seit seinen Anfängen als Korkenhersteller in der DNA verankert. Die Unternehmenskultur fördert das Ausprobieren neuer und ungewöhnlicher Ansätze. Und die wird es auch brauchen: Die Art und Weise, wie Unternehmen entlang der gesamten Wertschöpfungskette zusammenarbeiten, wird sich verändern. Hatten die einzelnen Partner früher kaum Berührungspunkte, so ist heute ein gemeinsames Vorgehen notwendig, um erfolgreich und profitabel zu sein. Komplexität muss gemanagt, die unterschiedlichen Bedürfnisse vieler verschiedener Stakeholder müssen berücksichtigt werden. Nur Unternehmen, denen es gelingt, diesen Prozess zu orchestrieren, werden als die wahren Nachhaltigkeits-Champions gelten. Greiner Packaging hat es sich zum Ziel gesetzt, einer davon zu sein.

Die Autorin:
Beatrix Praeceptor ist eine visionäre Unternehmerin, die als CEO von Greiner Packaging, einem führenden Unternehmen in der Kunststoffverpackungsindustrie, fungiert. Zuvor war sie 11 Jahre Chief Procurement Officer der Mondi Group und hatte leitende Positionen bei Lafarge S.A. und Philips Industries inne.