Start-ups und etablierte Unternehmen: Erfolgsmodell für Innovation

Die Automobilindustrie erlebt eine transformative Phase, die von Elektromobilität, autonomem Fahren und Digitalisierung angetrieben wird. Um den Herausforderungen in diesem dynamischen Umfeld zu begegnen, setzen AVL und Strategy Engineers – als Teil der AVL Gruppe – auf Open Innovation und kooperiert mit externen Partnern, um gemeinsam Spitzentechnologie zu entwickeln und wettbewerbsfähig zu bleiben.

Open Innovation gewinnt zunehmend an Bedeutung. Es erlaubt Unternehmen, ihr Innovationspotenzial durch den Austausch und die gemeinsame Entwicklung von Ideen, Technologien und Lösungen zu optimieren. Anstatt ausschließlich auf interne Forschungs- und Entwicklungsabteilungen zu setzen, öffnen sich Unternehmen für die Zusammenarbeit mit externen Partnern wie Startups, Universitäten, Forschungseinrichtungen und anderen Unternehmen.

Zusammenarbeit mit anderen Corporates

Wir setzen auf eine aktive Zusammenarbeit mit etablierten Unternehmen, um Synergien zu nutzen und gemeinsam innovative Lösungen zu entwickeln. Ein erfolgreiches Beispiel für Open Innovation ist unsere Kooperation mit Automobilzulieferern und -herstellern. Durch gemeinsame Forschungsprojekte und Entwicklungsinitiativen erzielen wir technologische Durchbrüche und bringen innovative Produkte schneller zur Marktreife.

So arbeiten wir eng mit einem führenden Softwareunternehmen zusammen, um neuartige virtuelle Entwicklungsplattformen zu schaffen. Damit wollen wir die digitale Transformation in der Fahrzeugentwicklung beschleunigen. Die sichere Speicherung und Auswertung von Daten in der Cloud ermöglichen eine Verkürzung der Entwicklungszyklen bei gleichzeitiger Nachhaltigkeit.

Venture Clienting und die Integration von Start-up Ökosystemen

Neben der Zusammenarbeit mit etablieren Unternehmen spielt die Integration von Start-up-Ökosystemen eine entscheidende Rolle in unserer Innovationsstrategie, da Start-ups frische Ideen, Agilität und unkonventionelles Denken einbringen. Ein innovativer Ansatz ist das sogenannte Venture Clienting. Im Rahmen dieser Strategie fungieren etablierte Unternehmen als Kunden für die Produkte und Dienstleistungen von Start-ups. Anstatt in Start-ups zu investieren, erwerben Unternehmen deren Lösungen und integrieren sie in ihre eigenen Geschäftsprozesse. Diese Form der Zusammenarbeit bietet sowohl für Unternehmen als auch für Start-ups zahlreiche Vorteile:

  1. Schneller Zugang zu Innovationen:
    Durch den direkten Einsatz von Start-up-Lösungen können etablierte Unternehmen schnell und effizient von neuen Technologien profitieren.
  2. Marktvalidierung für Start-ups:
    Start-ups erhalten durch die Zusammenarbeit mit etablierten Unternehmen wertvolle Marktvalidierung und Referenzen, um weitere Kunden zu gewinnen und ihre Produkte weiterzuentwickeln.
  3. Risikominimierung:
    Da kein Eigenkapital investiert wird, reduzieren sich die finanziellen Risiken für beide Seiten. Stattdessen basiert die Zusammenarbeit auf einer klaren Geschäftsbeziehung, die auf den jeweiligen Mehrwert fokussiert ist.

Wir arbeiten erfolgreich mit dem Start-up blankmile zusammen. blankmile verbindet  persönliche Kommunikation mit Digitalisierung und ermöglicht Unternehmen, Kundenprobleme effizient über Service-Videogespräche zu lösen – ohne komplexe App-Downloads oder Registrierung. Für uns bedeutet dies weniger Supportaufwand und eine verbesserte Kundeninteraktion.

Creators Expedition: Ein Brückenschlag zwischen Start-ups und der AVL Gruppe

Ein gelungenes Beispiel für die Integration von Start-up-Ökosystemen ist unser Creators Expedition Programm. Das Programm bietet Start-ups eine Plattform, auf der sie ihre Ideen in einem unterstützenden Umfeld entwickeln und testen können. Gleichzeitig eröffnet uns das Programm Zugang zu den neuesten Technologien und Innovationsansätzen, wodurch die eigene Wettbewerbsfähigkeit gestärkt und die Erschließung neuer Geschäftsfelder vorangebracht werden kann.

Um geeignete Start-ups für das Creators Expedition Programm zu finden und auszuwählen, nutzt die AVL Gruppe verschiedene Methoden und Strategien wie:

  • Scouting-Teams
  • Netzwerkveranstaltungen und Messen
  • Kooperation mit Innovationsplattformen
  • Open Innovation Challenges
  • Universitätskooperationen
  • Accelerator- und Inkubatorprogramme
  • Empfehlungen von Geschäftspartnern, Kunden und Branchenexperten

Ein erfolgreiches Beispiel aus unserem Programm ist die Zusammenarbeit mit dem Start-up Spark EV Technology. Gemeinsam entwickeln wir intelligente Energiemanagementlösungen für Brennstoffzellen-Nutzfahrzeuge. Die Zusammenarbeit nutzt Simulationen und maschinelles Lernen, um die Energieeffizienz zu optimieren und den Übergang zu emissionsfreien Fahrzeugen zu beschleunigen. Das Start-up konnte von unserem Know-how und unseren Ressourcen profitieren, während wir Zugang zu deren innovativer Technologie erhielten.

Herausforderungen und Lösungen

Die Zusammenarbeit zwischen Start-ups und etablierten Unternehmen birgt trotz der vielen Vorteile auch Herausforderungen. Unterschiede in der Unternehmenskultur, den Arbeitsweisen und den Erwartungen bergen das Potenzial für Spannungen. Um diese Herausforderungen zu meistern, ist eine offene Kommunikation sowie ein proaktives Management der Zusammenarbeit von entscheidender Bedeutung.

In der AVL Gruppe haben wir spezielle Mentoring-Programme und regelmäßige Workshops eingeführt, um den Austausch zwischen Mitarbeitern und Start-ups zu fördern. Darüber hinaus setzen wir auf eine flexible Organisationsstruktur, die es uns ermöglicht, schnell auf die Bedürfnisse der Start-ups einzugehen und gemeinsam an Lösungen zu arbeiten.

Fazit

Die Verbindung von Start-up-Ökosystemen mit etablierten Unternehmen wie der AVL Gruppe ist ein wichtiger Faktor für Innovation und Wachstum. Die Entwicklung neuer Technologien, die Schließung von Marktlücken und die Schaffung von Wettbewerbsvorteilen sind wesentliche Ziele. Dafür sind Offenheit, klare Ziele, Flexibilität und langfristiges Engagement erforderlich. Das Creators Expedition Programm sowie der Ansatz des Venture Clienting haben sich für AVL bewährt. Sie haben dazu beigetragen, innovative Technologien zu integrieren, das Netzwerk zu erweitern und neue Geschäftsfelder zu erschließen.

Wir sind überzeugt, dass die Zukunft in der Zusammenarbeit zwischen Start-ups und etablierten Unternehmen liegt. Die Zukunft gehört den Unternehmen, die bereit sind, über den Tellerrand zu schauen und die Kraft der Zusammenarbeit zu nutzen. In diesem Sinne möchten wir Sie dazu einladen, gemeinsam mit uns die Chancen zu ergreifen. und die Zukunft zu gestalten.

Die Autoren:

Sebastian Jagsch, Global Head of Creators Expedition bei AVL.

Die AVL List GmbH mit Hauptsitz in Graz ist ein weltweit führendes Mobilitätstechnologie-Unternehmen, spezialisiert auf Elektromobilität einschließlich Batterieentwicklung, elektrische Antriebsstränge, Ladeinfrastruktur und autonomes Fahren. Die Testsysteme und Simulationslösungen von AVL unterstützen die Validierung und Marktreife dieser Technologien. 

 

Dr. Oliver Spreitzer, Partner bei Strategy Engineers. Er verfügt über mehr als 20 Jahre Erfahrung in der Unternehmensberatung und ist spezialisiert auf Strategie,
Turnaround, Innovations-und Technologiemanagement sowie
Produkt- und Servicestrategien.