Nachhaltig und kostenoptimal – warum das kein Widerspruch sein muss

Die Entwicklung von nachhaltigen Produkten ist ein brandaktuelles Thema, vielfach herrscht jedoch die Meinung, dass dies im Widerspruch zum Ziel eines kostenoptimierten und damit wettbewerbsfähigen Produktdesigns stehen muss. TARGUS hat einen Ansatz entwickelt, der die gleichzeitige Optimierung von multiplen Zielgrößen erlaubt und so Unternehmen hilft, nachhaltige Produkte zu minimalen Kosten zu entwickeln.

Die Forderung nach nachhaltigen Produkten kommt in immer stärkerem Maße nicht nur vom Kunden, sondern wird vielfach auch vom Gesetzgeber gefördert und gefordert, beispielsweise durch das Lieferkettengesetz. Dadurch kommen bei der Entwicklung neuer Produkte neben der reinen Betrachtung von Leistungskriterien und Produktkosten zahlreiche nicht-monetäre Zielgrößen in den Fokus. In der Nachhaltigkeitsdimension sind dies aktuell vor allem der CO2-Fußabdruck eines Produktes über den kompletten Lebenszyklus, aber auch Aspekte wie Lebensdauer, Nachrüstbarkeit für neue Technologien, und Recyclingfähigkeit.
Nachhaltigkeitsaspekte können in vielen Fällen nur schwer im Nachgang mit einem existierenden Produktdesign realisiert werden. Vielmehr ist es erforderlich, bereits in der Konzeptphase den technischen Lösungsraum so zu gestalten, dass über den kompletten Produktlebenszyklus optimale Werte wie z.B. ein minimaler CO2-Fußabdruck erreicht werden können. Gleichzeitig besteht jedoch weiterhin die Notwendigkeit eines wirtschaftlichen Produktdesigns.

Abhängigkeiten zwischen Zielgrößen müssen bekannt sein

Um in dieser Phase Weichen richtig zu stellen, müssen der Einfluss aller Kundenanforderungen auf sämtliche zu optimierende Zielgrößen sowie die zwischen diesen Zielgrößen herrschenden Interdependenzen qualitativ und quantitativ bekannt sein. Hier setzt TARGUS mit dem Design- to-profitable-Sustainability-Ansatz an und begleitet den gesamten Prozess vom Konzept über den Produktionsstart bis hin zum Recycling.
In einem mehrstufigen Prozess werden die Anforderungen festgelegt, Zielwerte in allen Dimensionen für das Produkt und dessen Komponenten abgeleitet (Target Design) und verschiedene Realisierungskonzepte gegeneinander abgewogen. Maßgebliche Bestandteile dieses Prozesses sind Anforderungsmanagement, Konzeptauswahl mittels eines morphologischen Kastens und die Integration des ganzheitlichen Produktwertes über eine erweiterte Wertanalyse.

Ganzheitliche und profitable Produktwertgestaltung mit TARGUS Design-to-profitable-Sustainability

Die Suche nach Ideen für ein nachhaltiges Produktdesign orientiert sich an vier Leitlinien:

  • Verwendung von nachhaltig produzierten oder recycelten Basismaterialien
  • Auslegung auf eine lange Produktlebenszeit
  • Ermöglichung eines Produkt-Upgrades auf neue Technologien zur Verlängerung der Lebensdauer
  • Einfache Demontage des Produktes zur Erleichterung des Recyclings

Diese Leitlinien werden kombiniert mit den bekannten Anforderungen nach technischer Leistungsfähigkeit und minimalen Einmal-, Material- und Logistikkosten.
Für eine holistische Bewertung aller Aspekte, vor allem aber für die Erzielung eines optimalen Ergebnisses ist die Einbindung von allen Stakeholdern inklusive Lieferanten und möglichst
auch des Kunden in den Produktentwicklungsprozess von erheblicher Bedeutung.

Monetäre Normalisierung der Zielgrößen

Zur Abwägung der Einflüsse von Design-Entscheidungen auf mehrere Zielgrößen müssen zunächst alle zu betrachtenden Zielgrößen – meistens durch Monetarisierung – auf einen gemeinsamen Nenner normalisiert werden. Im nächsten Schritt werden dann alle Optimierungsideen gegeneinander bewertet und die Kombinationen identifiziert, die alle fixen Randbedingungen und Mindestschwellen erfüllen und ein Minimum in den Total Cost of Ownership (TCO) liefern.
Neben der Anwendung von Optimierungsmethoden aus der TARGUS Design-to-X Toolbox wird ein stringentes Controlling zur Zielgrößenkontrolle sowie ein Maßnahmentracking eingesetzt. Nur der regelmäßige Abgleich von Soll- und Ist-Werten erlaubt es, rechtzeitig auf Abweichungen reagieren zu können und die richtigen Gegenmaßnahmen zu ergreifen.

TCO-Betrachtung zeigt finanzielle Vorteile des nachhaltigen Designs

Der von TARGUS verwendete TCO-Ansatz führt in der Praxis zu überraschenden Ergebnissen: Die identifizierten technischen Lösungen sind in den primären Produktkosten bei frühzeitiger Berücksichtigung der Nachhaltigkeitsaspekte im Produktdesign in vielen Fällen nur unwesentlich teurer. Eine TCO-Betrachtung unter Einbeziehung der Kosten für vermiedene CO2-Zertifikate sowie der Entsorgungskosten führt zu einer positiven Bilanz im Hinblick auf Kosten und Nachhaltigkeit. Darüber hinaus lassen sich weitere, indirekte Einflüsse auf die Profitabilität des Produktes feststellen, beispielsweise durch zusätzliche Marktanteile infolge steigenden Kundeninteresses an nachhaltigen Produkten.
Ein nachhaltiges Produktdesign und auskömmliche Margen sind also kein Widerspruch, sondern lassen sich als kombiniertes Ziel realisieren – mit dem TARGUS Design-to-profitable Sustainability-Ansatz.

Die Autoren:
Dr. Sascha Schuth ist Partner bei der TARGUS Management Consulting AG und besitzt mehr als 22 Jahre Erfahrung in der Topmanagement-Beratung. Er unterstützt Klienten bei der
profitabilitätsorientierten Optimierung von Produkten und Prozessen sowie bei Themen aus den Bereichen Technologie- und Produkt-Markt-Strategie. Vor TARGUS war Dr. Schuth als Geschäftsführer bei Strategy&, Booz & Company sowie 3C / Management Engineers tätig.

 

 

Dr. Martin Kneip, ebenfalls Partner bei TARGUS, hat mehr als 19 Jahre Berufserfahrung in Beratung, Industrie und Forschung. Fokus seiner Arbeit sind ganzheitliches Produktkostenmanagement und das Projektmanagement von Großprojekten insbesondere im Fabrikplanungsumfeld. Vor TARGUS war Dr. Kneip unter anderem CTO und Head of Production in der Halbleiterindustrie und Geschäftsführer in der öffentlichen Forschung.