M&A-Transaktionen gehören zu den komplexesten Transformationen im Lebenszyklus eines Unternehmens. Eine ganzheitliche Analyse und Transformation der Prozess- und Anwendungslandschaft sind dabei entscheidend. Aber wie kann dies effizient geplant und durchgeführt werden? In diesem Beitrag erfahren Sie, wie künstliche Intelligenz Entscheidungsfindung und Planung rund um Prozesse und Systemlandschaften signifikant beschleunigt und somit zum Erfolg von Unternehmenstransformationen beiträgt.
Führungskräfte wissen, dass Transformation für den langfristigen Erfolg eines Unternehmens unerlässlich ist und dass häufig Technologie der Schlüssel zu Veränderungen ist. Heutzutage sind die Abhängigkeiten zwischen Geschäftsprozessen und Systemlandschaften jedoch so komplex, dass es schwierig ist, ein realistisches Bild des Zusammenspiels von Prozessen und Anwendungssystemen zu erhalten, geschweige denn, diese anzupassen oder zu ändern.
Um Geschäftsprozesse erfolgreich zu verändern, ist es unerlässlich, einen klaren Überblick über die zugrundeliegenden Anwendungssysteme in der Systemlandschaft zu haben. Denn jede Änderung hat Auswirkungen auf die Art und Weise, wie die Mitarbeiter ihre Arbeit erledigen, was sich wieder-um positiv oder negativ auf die Erreichung der Geschäftsziele auswirken kann.
Mit anderen Worten: Veränderungen in Prozessen und Anwendungssystemen sind der Motor der Transformationen. Daher ist es wichtig, diese Dimensionen miteinander zu verbinden und geeignete Tools und Methoden bereitzustellen, die Unternehmen bei jedem Schritt der Transformation begleiten.
Für die Unternehmenstransformation werden also Tools benötigt, die es Unternehmen ermöglichen, agil, dynamisch und anpassungsfähig zu sein und idealerweise Prozessanalyse, -auswertung und -management sowie Enterprise Architecture Management (EAM) vereinen. Dies schafft die Ausgangslage für eine schnelle Analyse und Strategieentwicklung sowie eine schnelle Anpassung der Prozesse und der Systemlandschaft bei der Umsetzung der Strategie.
Die Mittel der Transformation
In einer M&A-Transaktion ist es häufig eine Herausforderung, Transparenz in Prozessen, Daten und Anwendungssystemen herzustellen, um ein klares Zielbild für die Transformation zu entwickeln. Geeignete Tools sollten die folgenden Funktionalitäten bieten:
1. Business Process Management ermöglicht die Erstellung, Verwaltung und Analyse durchgängiger Geschäftsprozesse und hilft dabei, Geschäftsergebnisse enger mit den eingesetzten nwendungssystemen abzustimmen. Dieser ganzheitliche Ansatz setzt den Standard für die Transformation und begleitet den gesamten Transformationsprozess – von der Schaffung von Transparenz in der Prozess- und Systemlandschaft bis hin zum zukünftigen Betrieb des Unternehmens – mit optimierten Prozessen.
2. Enterprise Architecture Management (EAM) treibt die Modernisierung von Systemlandschaften voran. Unternehmen können damit Transparenz in ihrer Anwendungslandschaft schaffen und den Übergang zu ihrer Ziel-Systemlandschaft visualisieren, bewerten und umsetzen.
3. Digitale Prozesseinführung zur reibungslosen, digitalen Einführung neuer Prozesse. Unternehmen werden dabei unterstützt, Software effektiv und effizient zur Durchführung von Prozessen einzusetzen.
Der Mehrwert des integrierten ganzheitlichen Transformationsansatzes lässt sich an den folgenden Kundenbeispielen verdeutlichen:
Bosch-Rexroth konnte die Genehmigungszeiten für Prozessdesigns von Tagen auf Minuten reduzieren; das Dienstleistungsunternehmen AJS einen hochkomplexen globalen Vertriebssteuerungsprozess in nur sechs Monaten konsolidieren und dabei Kosten und Überstundenbudgets um 30 Prozent senken. Die Beispiele verdeutlichen wie Transparenz und Integration den Erfolg von Transformationen sichern.
Die Zukunft der Transformation
In einer M&A-Transaktion stehen Unternehmen oft vor der Herausforderung, ihre Unternehmensprozesse mithilfe von Tools in weitgehend automatisierte, unternehmensspezifische Best-Practice-Prozesse zu transformieren. Dabei spielt die Integration von KI-Funktionen eine zentrale Rolle. SAP wird in diesem Jahr eine Reihe von KI-Funktionen in die Lösungen von SAP Signavio und SAP LeanIX integrieren bzw. bestehende KI-Funktionen erweitern. Hier sind einige der Funktionalitäten, die in diesem Kontext relevant sind:
1. KI-generierte Empfehlungen für Geschäftsprozessmodelle:
Diese Funktion ermöglicht es, langwierige Beratungssitzungen zu umgehen. Sie empfiehlt Maßnahmen zur Leistungsbewertung von Geschäftsprozessen und bietet inblicke in Handlungsalternativen zur Optimierung des Betriebs und zur Reduzierung der
Gemeinkosten.
2. Prozessanalysefunktion:
Diese automatisiert die Generierung geschäftsrelevanter Diagramme und Kennzahlen als Antwort auf Anfragen nach Prozessinformationen. Der Prozessanalysator arbeitet auf Basis natürlicher Sprache und ermöglicht anspruchsvolle Analysen ohne Kenntnisse von Abfragesprachen oder Konfiguration eines Analysesystems.
3. SAP LeanIX KI-Adoption und Governance:
Diese Funktionen helfen Unternehmen, die KI-Nutzung im gesamten Unternehmen zu identifizieren und zu managen. Sie unterstützen eine sichere und nachhaltige Einführung von KI, indem sie verfolgen, welche Anwendungen oder Prozesse KI nutzen, das damit verbundene Risiko bewerten und die zugrunde liegenden Technologien überwachen.
Darüber hinaus plant SAP die Übernahme von WalkMe, einem Anbieter von Lösungen für die digitale Einführung neuer Prozesse. WalkMe unterstützt Unternehmen, indem es eine einheitliche, effektive und effiziente Nutzung von Software zur Umsetzung der damit verbundenen Prozesse ermöglicht.
Fazit:
Unternehmen sollten Prozess- und Anwendungslandschaft gemeinsam analysieren und ganzheitlich transformieren. SAP zeigt als Vorreiter, wie Entscheidungsfindung und Planung rund um Prozesse und Systemlandschaften mit KI signifikant beschleunigt werden können und somit zum Erfolg von Unternehmenstransformationen beitragen.
Die Autoren:
Dr. Karl Michael Popp ist Mitglied des Teams für Unternehmensentwicklung, Strategie und Operations im Office of the CEO bei SAP SE. In seiner 30-jährigen Karriere bei großen und kleinen Softwareunternehmen hat er an über 50 strategischen Partnerschaften und über 36 Akquisitionen und erfolgreichen Merger-Integrationen sowie an einigen Divestitures gearbeitet. Seit 15 Jahren ist er verantwortlich für die Optimierung des M&A Prozesses der SAP SE und dessen Automatisierung.
Steffen Wittmann ist CTO bei SAP LeanIX und verantwortet in dieser Rolle den Bereich Engineering sowie die Definition und Ausführung der technischen Strategie. Mit seiner langjährigen Tätigkeit für internationale Tech-Unternehmen wie GoTo, LogMeIn oder Citrix verfügt er über große Erfahrung im Management von international verteilten Entwicklerteams.