Mit dem Instrument der Produktkostenoptimierung stellen Unternehmen jede Phase des Innovationsprozesses für ein Produkt auf den Prüfstand. Die erfolgreiche Umsetzung wird im Wesentlichen von zwei Faktoren beeinflusst: die Kenntnis der Methodik und die Bereitschaft, sich auf Veränderungen einzulassen. Im dargestellten Beispiel von AVL DiTEST war der Spirit, sich offen, vertrauensvoll und selbstsicher ständig zu hinterfragen, essenzielle Voraussetzung für die gelungene Optimierung. Das Expertenteam von TARGUS Management Consulting identifizierte die richtigen Tools und unterstützte den Transformationsprozess ganzheitlich.
Die Geschichte des Prüf- und Messtechnik-Spezialisten AVL DiTEST hat ihren Ursprung als Business Unit im österreichischen AVL-Konzern. Im Jahr 1999 wird die Business Unit ausgegliedert und beginnt als eigenständiges Unternehmen für OEM, Prüforganisationen und Kfz-Werkstätten Messgeräte für den automotiven After Sales Sektor zu entwickeln. Ein hochmotiviertes Team von Experten trägt von Beginn an die Leidenschaft für Innovation in seiner DNA und prägt die besondere Unternehmenskultur mit ganzheitlich gelebter Agilität.
Die ersten Jahre in der Geschichte des jungen Unternehmens AVL DiTEST waren von außerordentlicher Schnelllebigkeit geprägt. Kundenbedürfnisse und Markt entwickelten sich rasant weiter, sodass Produktlebenszyklen häufig nicht in die Reifephase überführt wurden. AVL DiTEST steuerte dank seiner Antizipationsfähigkeit erfolgreich von einer Pionierphase zur nächsten. Dieser Start-up-Spirit, fest in den Genen des Unternehmens verankert, ist Grundstein für zahlreiche Innovationen und beeindruckenden, wirtschaftlichen Erfolg.
Neue Marktverhältnisse: Von der Pionier- zur Reifephase
Das Unternehmen wuchs enorm und erreichte die kritische Masse, sodass sich die Chance
eröffnete, Produkte auch nach der Pionierphase in einem zunehmend von Konkurrenz und Preisdruck geprägten Umfeld gewinnbringend vermarkten zu können.
Kostenführerschaft war in den Genen jedoch nicht verankert. Häufig wurden Kundenanforderungen nicht nur erfüllt, sondern Produkte noch perfekter als ursprünglich gefordert entwickelt. Um dieses Verhalten zu ändern, war Hilfe von außen nötig. CEO, Managementteam und alle Mitarbeiter waren sich dieser Tatsache von Anfang an bewusst und haben sich ohne Zögern oder Furcht vor Veränderung sofort Hilfe von außen geholt.
Mut zur Lücke und zur Veränderung
AVL DiTEST definierte seine Anforderungen zur Optimierung des Innovationsprozesses sehr klar. Es sollte eine umfangreiche Kostenoptimierung stattfinden, die im Prozess bereits bei den ersten Schritten zur Produktdefinition ansetzt und nicht nur punktuell, sondern gesamtheitlich Wirkung zeigt. Jeder einzelne Prozessschritt sollte sehr kritisch analysiert werden, um vom perfektionistischen Ansatz inklusive der Übererfüllung von Kundenanforderungen Abstand zu gewinnen.
Der Partner TARGUS steuerte die entscheidenden Kompetenzen bei, um den Veränderungsprozess professionell in Gang zu setzen und zu begleiten. Dazu zählten fachliches Know-how über die richtige Methodik und die Fähigkeit, die Teams bei AVL DiTEST unter Berücksichtigung der Unternehmenskultur bestmöglich zu leiten und zu unterstützen.
Die Methode der Produktkostenoptimierung (PKO)
Im konkreten Fall galt es, mit Methoden der PKO, weitreichende Kostenoptimierungen im gesamten Innovationsprozess für ein Messgerät im Geschäftsbereich Abgasmesstechnik zu identifizieren – bei gleichzeitig gewohnt hoher Produktqualität und Leistungsfähigkeit. Besonderer Fokus lag auf den frühen Phasen der Produktspezifikationen, die mit Methoden der Wertanalyse hinterfragt wurden. Interdisziplinäre Workshops, Design-for-Manufacturing und Analysen von Total-Cost-of-Ownership folgten.
Zudem gelang es TARGUS, die in den AVL DiTEST Genen eingeschriebene Neugier und Entschlossenheit zur kontinuierlichen Verbesserung gezielt anzusprechen und für die Produktkostenoptimierung zu nutzen. Selbst weitreichende Neustrukturierung gewohnter Abläufe wurde als Herausforderung angenommen und als Chance verstanden.
AVL DiTEST integrierte die gewonnenen Erkenntnisse in die Produktentwicklung und Industrialisierung und konnte die initialen Serienkosten maßgeblich senken. Wesentliche Kostentreiber wurden identifiziert, Material- und Herstellkosten reduziert und die Fertigungsdauer deutlich verkürzt.
Produktkostenoptimierung als Leuchtturmprojekt
Entscheidender Erfolgsfaktor für das Projekt war, dass es von jedem einzelnen Mitarbeiter bis zum CEO mitgetragen wurde. Führungskräfte setzten sich engagiert und geduldig ein, um jeden Einzelnen abzuholen. Auch der CEO involvierte sich persönlich und sichtbar und lebte Kritikfähigkeit und die Bereitschaft, sich selbst ständig zu hinterfragen, aktiv vor.
Darüber hinaus ist die Beherrschung der Methodik ausschlaggebend. Die professionelle Begleitung durch TARGUS steuerte diese bei und gab den Projektteams die notwendige Sicherheit, Entscheidungen zu treffen und das erforderliche Wissen zu erwerben, um dieses für nachfolgende Projekte eigenständig umzusetzen.
Aktuell stellt sich bei AVL DiTEST nicht die Frage ob, sondern welches Projekt das nächste sein wird, um es mit dem Instrument der Produktkostenoptimierung auf ein neues Level zu heben. Die positive Erfahrung im Rahmen des ersten Leuchtturmprojekts inspirierte viele Teams, diese Chance aktiv zu nutzen.
Die Autoren:
Alexandra Kern ist für die Öffentlichkeitsarbeit der AVL DiTEST zuständig.
Gerald Lackner ist seit der Unternehmensgründung 1999 CEO der AVL DiTEST Gruppe. Sein Führungsstil ist von klaren, langfristigen und strategischen Zielen geprägt.
AVL DiTEST beschäftigt gemeinsam mit den internationalen Tochtergesellschaften 335 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die im Jahr 2021 einen Umsatz von 71 Millionen Euro erwirtschafteten. In Europa gelten die Entwicklungen des österreichisch-deutschen Kfz-Diagnose- und Messtechnik-Spezialisten als technologischer Maßstab. Die überdurchschnittliche Forschungs- und Entwicklungsquote liegt bei 20 Prozent.