Aktuelle Trends in der Konsumgüterindustrie – und ihre Auswirkungen auf die IT-Strategie

Trends wie Kundenfokussierung oder die Erschließung neuer Vertriebskanäle erhalten durch die Covid-19-Krise eine noch größere Bedeutung. Aber wie kann ein Konsumgüterhersteller unter diesen sich schnell ändernden Bedingungen profitables Wachstum erreichen – und welche Rolle spielt das IT-System? Der Softwareanbieter SAP hat darauf eine strategische Antwort.

Um es gleich vorneweg zu sagen: Leider kann niemand in die Zukunft schauen. Auch Trendforscher gewinnen ihre Erkenntnisse dadurch, dass sie die Vergangenheit und die Gegenwart analysieren und aus den erkannten Trends Schlüsse für die Zukunft ziehen. Zum Beispiel für die Konsumgüterindustrie.

Drei aktuelle Trends

Der deutlichste Trend ist das zunehmend anspruchsvolle und dynamische Verhalten der Verbraucher. Genügte früher das einfache Narrativ einer „Marlboro­-Country“, um eine Kaufentscheidung herbeizuführen, werden die Entscheidungen der Verbraucher heute von unterschiedlichen Faktoren geprägt. Das Markenerlebnis, der Preis und die Verfügbarkeit sind heute wichtige Entscheidungskriterien, ebenso wie die Individualität oder die veränderte Einstellung zur Nachhaltigkeit.

Als zweiter Trend zeigt sich die stärkere Aufteilung der Vertriebskanäle. In Deutschland werden Handel und Großhandel auf absehbare Zeit der wichtigste Absatzkanal für die Hersteller bleiben, aber digitale Marktplätze oder auch der Direktvertrieb (Direct­-to­-Consumer) der Hersteller werden voraussichtlich an Bedeutung zunehmen.

Der dritte Trend besteht in der sinnvollen Nutzung von Unternehmensdaten, die sich nur mit Hilfe der IT innovativ für einen Hersteller umsetzen lassen.

Der Weg zum intelligenten Unternehmen

Wenn wir davon ausgehen, dass es sich bei einem Hersteller nicht um ein Start­up mit Unterstützung durch Venture Capital handelt, bleibt die Frage, wie das alles zu profitablem Wachstum führen soll, da die Gewinnmarge vieler Hersteller seit jeher schmal ist und damit wenig zusätzliche Kosten ohne Mehrumsatz verträgt.

Die naheliegende Schlussfolgerung: Konsumgüterhersteller müssen in ihren Prozessen flexibler werden, um stärker auf die Konsumenten eingehen und auf sich ändernde Trends im Markt reagieren zu können. Eine entscheidende Rolle kommt hier der IT zu.

Aus Sicht der SAP können nur „intelligente Unternehmen“ diese Anforderungen an Flexibilität in der IT erfüllen. Intelligenz im Unternehmen wird beispielsweise durch die Nutzung von Künstlicher Intelligenz (KI), Machine Learning (ML) und eine intensive Analyse von besseren Daten ermöglicht. Repetitive Aufgaben werden durch Machine Learning automatisiert, und der Mitarbeiter kann sich mit Unterstützung von KI und Datenanalyse intensiver mit wichtigen Fragestellungen befassen – beispielsweise mit Simulationen der Auswirkung von Entscheidungen auf Basis einer verbesserten Datenanalyse.

Eine weitere entscheidende Dimension eines intelligenten Unternehmens ist die Offenheit der IT­-Systeme, um schnell neue oder weitere Softwarelösungen zu integrieren und viele Dinge wie z. B. den Einkauf von Rohstoffen mit Hilfe von Einkaufsnetzwerken agiler und kostengünstiger zu gestalten. Diese Offenheit für technologische Veränderungen oder für Veränderungen von Geschäftsprozessen und deren Unterstützung durch Software ist ein wichtiges, neues Kriterium für die Beurteilung eines Softwareanbieters.

Bestmögliche Integration der IT-Systeme

Doch was gewinnt ein Konsumgüterhersteller, wenn bei aller Kundenorientierung und maximalen Flexibilisierung die Kosten durch die Decke gehen? Für profitables Wachstum müssen auch die Effizienzsteigerung und eine optimale Integration der IT­-Systeme wesentliche Schwerpunkte bleiben.

SAP trägt dem Trend zu mehr Flexibilität und Agilität durch die Zweiteilung ihres Lösungsportfolios für die Konsumgüterindustrie in die „Intelligent Suite“ und die „Industry Cloud for Consumer Products“ Rechnung. Die Intelligent Suite unterstützt das Unternehmen in allen Kernprozessen end­to­end mit maximaler Integration und Effizienz. Intelligente Prozesse, unterstützt durch KI, ML und Analytics, bringen ein spürbares Mehr an Flexibilität und Effizienz.

Mit dem Komplettpaket „RISE with SAP“ bietet SAP einen „Business Transformation as a Service“, um den schnellen Wechsel zu einem flexiblen, offenen und gleichzeitig effizienten ERP­System in der Cloud deutlich zu vereinfachen und zu beschleunigen.

Die Lösungen der Intelligent Suite machen nicht nur die Kernprozesse agiler und effizienter, sondern mit einem neuen Software­-Ansatz werden auch punktuelle Softwarelösungen bereitgestellt, die schnell, einfach und mit vorab berechenbaren Gesamtbetriebskosten einsetzbar sind. Die Industry Cloud for Consumer Products unterstützt damit einen abgegrenzten Arbeitsschritt im end-to-­end­-Prozess, der für die Konsumgüterindustrie von entscheidender Bedeutung ist. Um dies zu erreichen, verändert SAP die Entwicklung seiner Industry­-Cloud­-Software auf radikale Weise: Von der ursprünglichen Idee bis zur ersten Auslieferung vergehen in der Regel weniger als neun Monate.

Das SAP-­Angebot lässt sich durch Lösungen von SAP­-Partnern und innovativen Start­ups ergänzen  – schnell einsetzbar und vollständig in die Intelligent Suite integriert. Damit können Konsumgüterhersteller den Herausforderungen einer ungewissen Zukunft gelassen entgegensehen.

Der Autor: Andreas Sailer, SAP-Experte für die Konsumgüterindustrie, sieht Digitalisierung nicht als Selbstzweck, sondern als Investition in Wachstum und Profitabilität eines Konsumgüterherstellers.