Sustainability Reporting: Nachhaltigkeit als Wettbewerbsfaktor

Für Unternehmen ist das Erfassen von Nachhaltigkeitsdaten und die Reduzierung von CO2-Emissionen in Zukunft unerlässlich. Nicht nur, um dauerhaft Wettbewerbsvorteile zu erlangen, sondern auch, um Regularien und Gesetze einzuhalten. Mit der Microsoft Cloud for Sustainability gehen Digitalisierung und Nachhaltigkeit Hand in Hand: Denn die Beherrschung von Daten ist sowohl der Schlüssel für Nachhaltigkeitsstrategien von Unternehmen als auch ein zentraler Baustein für das Nachhaltigkeits-Reporting.

Aufgrund der wachsenden Zahl von regulatorischen Anforderungen sind Unternehmen zunehmend dazu verpflichtet, in deutlich umfangreicherem Maße als bislang über nicht finanzielle Daten zu berichten. Von großer Relevanz in diesem Zusammenhang ist die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD). Die Direktive, die aktuell auf europäischer Ebene vorbereitet wird, auferlegt Unternehmen künftig eine Vielzahl an neuen Reporting-Anforderungen. Zudem werden in den kommenden Jahren deutlich mehr Unternehmen als bislang von den Neuerungen der Vorschriften betroffen sein.
Damit wächst auch der Handlungsbedarf hinsichtlich der Erfassung von nicht-finanziellen Daten. Ein wesentlicher Bereich sind hier ökologische Nachhaltigkeitsdaten wie beispielsweise Emissionsdaten klimarelevanter Gase, aber auch Wasser- oder Abfalldaten. Digitale Werkzeuge und Tools leisten hier einen entscheidenden Beitrag, wenn es künftig darum geht, Einsparpotenziale zu identifizieren, Klima- und weitere Nachhaltigkeitsziele zu erreichen und verlässlich darüber zu berichten.

Emissionsdaten im Fokus

Die Datenerfassung und Datenverarbeitung im Kontext der Nachhaltigkeitsberichtserstattung ist heute häufig sehr komplex, zeitaufwendig, fehleranfällig und ressourcenbindend. Denn, wenn es um das Erfassen und Analysieren von Emissionsdaten gemäß dem Greenhous Gas Protocoll geht, sind sowohl die direkten Emissionen (Scope 1) als auch die indirekten (Scope 2 und 3) relevant. Insbesondere vollständige Daten über alle Scopes hinweg zu erhalten, ist heute noch schwierig. Grund dafür sind unterschiedlichste Datenquellen, Datenformate sowie die teilweise unterschiedlichen Standards und Berechnungsmethoden. Auch die Lieferketten selbst und die Vielzahl an Kooperationspartnern tragen zur Komplexität bei der Berechnung bei.
Gleichzeitig sind Datenverfügbarkeit, Datenqualität und kosteneffiziente Datenspeicherung eine Grundvoraussetzung, wenn es um ein rechtskonformes und verlässliches Sustainability Reporting für Nachhaltigkeitsthemen mit Fokus auf Emissionsdaten geht. Genau hier setzt die Microsoft Cloud for Sustainability an. Darum soll im Folgenden der Lösungsweg aufgezeigt werden, wie mithilfe der Software-as-a-Service-Lösung CO2-Emissionen und weitere Treibhausgase systematisch erfasst und Einsichten zur Reduzierung gewonnen werden können.

Mit der Cloud zur Nachhaltigkeit

Das Herzstück der Cloud for Sustainability ist eine Nachhaltigkeitsplattform, die auf einem gemeinsamen Datenmodell aufbaut. Wie gerade ausgeführt, besteht die Schwierigkeit vor allem in der Zusammenführung von Daten aus verschiedenen Systemen und Anwendungen. Um diesen Prozess zu vereinfachen, stellt Microsoft mit dem „Common Data Model“ eine gemeinsame Datensprache bereit.
Das Datenmodell liefert jedoch nicht nur ein gemeinsames Format für die Berechnung und Speicherung von Emissionsaktivitäten, sondern auch eine Bibliothek mit Referenzdaten. Darin enthalten sind Emissionsfaktoren, die beispielsweise von der Environmental Protection Agency (EPA) bereitgestellt werden. Diese beinhalten Emissionsdaten für alle Kategorien in Scope 1, 2 und 3. Die Modelldaten dienen beispielsweise dazu, der Nutzung der Fahrzeugflotte eines Lieferanten einen verlässlichen Wert zu deren Treibhausgas-Emissionen zuzuordnen. Diese Modelldaten können entweder direkt genutzt oder durch das Unternehmen individuell angepasst werden. Emissionen, die nach diesem Schema berechnet und gespeichert werden, können problemlos für die Nachhaltigkeitsberichterstattung verwendet werden. Die Cloud for Sustainability leistet damit einen wesentlichen Beitrag zur automatisierten Auswertung von Emissionsdaten.
Das Datenmodell ist nur eine von vielen Anwendungsmöglichkeiten und Funktionen der Cloud for Sustainability. Die Cloud-Lösung setzt direkt auf der Datenstruktur eines Unternehmens auf. Anschließend werden die unterschiedlichsten Daten zusammengeführt und zentral ausgewertet. Ein weiterer Vorteil der Cloud-Lösung besteht in der Flexibilität der Plattform. Diese ermöglicht es, umfangreiche Erweiterungen von Partnern und Anpassungen je nach Industrie und Unternehmen vorzunehmen. Die Cloud for Sustainability bietet damit einen umfassenden, integrierten und automatisierten Ansatz für den Umgang mit Emissionsdaten.
Ein weiteres Beispiel, an dem die praktische Funktionsweise der Cloud-Lösung veranschaulicht werden kann, ist die Erfassung und Aufbereitung von Stromverbrauchsdaten. Unternehmen beziehen ihren Strom häufig von unterschiedlichen Anbietern, die die Stromverbräuche in unterschiedlichen Formaten liefern. Auch innerhalb eines Unternehmens können mehrere Mitarbeiter an unterschiedlichen Standorten nach verschiedenen Standards Daten in das System eintragen. Die Cloud for Sustainability vereinfacht den Prozess der Datenerfassung, indem Daten aus unterschiedlichsten Quellen direkt eingelesen, bestimmte Intervalle zur Datenerhebung definiert und in die Berechnungsmodelle eingepflegt werden können.

Emissionsdaten als Grundlage für die Emissionsreduktion

Die automatisierte Auslese von Daten kann nicht nur verlässliche Daten für das Sustainability Reporting liefern. Durch die Bereitstellung der Emissionsdaten entsteht zugleich eine Transparenz, die Unternehmen eine neue Entscheidungsgrundlage liefert. Denn mit den KI-basierten Einsichten in die Emissionsstruktur werden zugleich auch Hinweise zur Reduktion dieser Emissionen geliefert. Perspektivisch wird es weitere Partnerlösungen geben, die in die Cloud for Sustainability integriert werden. Durch die Erweiterung mit industriespezifischen Partnerlösungen wird eine weitere Emissionsreduktion ermöglicht.

Der Autor:
Christoph Schenek ist Programm-Manager für Nachhaltigkeit bei Microsoft Deutschland. In seiner Rolle verantwortet er die Bereiche Kunden- und Partnerentwicklung an der Schnittstelle Digitalisierung und Nachhaltigkeit. Microsoft unterstützt Kunden und Partner dabei, die digitale Transformation zu meistern und gestärkt, innovativ und mit neuen Geschäftsmodellen aus ihr hervorzugehen.